Der Bonsai Schäferhund

Gina

Nachdem unsere geliebte Schäferhündin mit zehn Jahren an Herzversagen verstorben war und wir uns wieder einen Schäferhund mit Langhaar Einschlag wünschten, erkundigten wir uns über die Welpenvermittlung vom SVÖ über ein passendes Tier. Dort wurde uns die Telefonnummer des Züchters Johann Rath Zwinger vom Kupferschlössl bekannt gegeben, der einen solchen Welpen im Q- Wurf hatte. Nach einem Telefonat mit Herrn Rath einigten wir uns auf den 26. August 2005 die Welpen zu besichtigen. Zu diesem Zeitpunkt war der Wurf nach Herrn Rath’s Auskunft 7 Wochen alt.
Bei unserer Ankunft zeigte uns Herr Rath den Welpen (aus einem durch Holzwände nicht einzusehenden Zwinger), der sehr klein war und erklärte uns, er hätte Nachgeschlagen – die Welpen wären erst drei Wochen alt. Nach längerer Diskussion über den Abholtag des Welpen, einigten wir uns auf zwei Wochen später, den 9. September 2005, da an dem Tag mein Urlaub begann und dadurch die Eingewöhnungsphase für das junge Tier leichter sein würde. Der Kaufvertrag wurde von Herrn Rath teilweise ausgefüllt, d.h. mein Name, der des Züchters, die Gesamtsumme für den Hund von 700 € und ein Vermerk, das wir die Anzahlung von 500 € bezahlt haben und der Rest mit Ende Oktober, wo der Hund tätowiert und geimpft werden sollte.
Am 8. September 2005 vergewisserte sich Herr Rath telefonisch ob wir am nächsten Tag auch sicher kommen würden und versicherte mir mehrmals dass es dem Hund gut ginge – was ich etwas seltsam fand.
Am 9. September 2005 um ca. 8 Uhr Früh kamen wir beim Züchter an und erfuhren, dass unser Welpe doch schon 7 Wochen alt wäre – er habe nachgeschlagen.
Auf unsere Bedenken hin, dass der Hund für sein Alter sehr klein wäre und wir gerne Wurfgeschwister sehen würden, zeigte uns Herr Rath einen jungen Rüden, der beinahe drei mal so groß war wie unser Hund. Unsere Besorgnis zerstreute er mit Worten: er habe schon einmal so eine Hündin gehabt, die extrem klein war und sehr langsam gewachsen ist, aber zu einem großen schönen Hund wurde.

Die Restzahlung von 200 € verlangte er jetzt doch an diesem Tag. 

Den Vorschlag den Vertrag zu behalten und ihn und komplett ausgefüllt Ende Oktober zu übergeben, lehnten wir jedoch ab und nahmen ihn so wie er war, samt dem Welpen mit. Wir verblieben so, dass wir Ende Oktober zum Tätowieren des Hundes wiederkommen sollten. Eine Woche nachdem wir unseren Hund abgeholt hatten, stellten wir ihn bereits unserer Tierärztin Frau Dr. Plattner vor. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (starke Verwurmung, hartnäckiger Schnupfen, Durchfall), wurde Gina am 1. Oktober 2005 und 2. November 2005 geimpft, um die Gefahr einer Infektion oder Ansteckung durch andere Hunde auszuschließen.
Am 30. Oktober erhielten wir einen Anruf von Herrn Rath, in dem er sich über das Befinden des Hundes erkundigte und auch fragte ob er gewachsen sei. Ganz schockiert über dir Tatsache des Zwergenwuchses an unserem Hund, erklärte er sich sofort bereit die gesamte Summe rückzuerstatten.
Am 4. November, dem vereinbarten Termin, hatte Herr Rath allerdings alle erdenklichen Vorschläge zur Einigung, nur nicht den, die ganze Summe zurückzubezahlen. Nach langem Hin und Her, in dem es beinahe zu einem Streit kam, drückte er uns doch noch das Geld in die Hand.
 
Wir trösten uns damit, einen ganz besonderen Hund zu besitzen – und das ist er ja auch.
 
Fam. Eder

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